Green Deal beschleunigt das Wachstum

Ab Herbst 2025 soll die Fabrik im Vollbetrieb sein, dann können täglich mehr als 100 Tonnen Verpackungsmüll verarbeitet werden. „Ab 2026 wollen wir schwarze Zahlen schreiben“, sagt Hornung. Tatsächlich steht die Verpackungsbranche unter Zugzwang: Im „Green Deal“ gegen Klimawandel und Umweltzerstörung hat die EU Mindestziele für den Rezyklatanteil vorgegeben. Für Kunststoffverpackungen liegt er ab 2030 bei bis zu 35 Prozent. Saperatec stellt sich als eines der ersten Unternehmen in Deutschland darauf ein. Dank der Vorgaben aus Brüssel dürfte die Produktion schnell wachsen.

Unternehmensführung voller Pläne

Künftig ist eine Erweiterung der Produktion in Dessau angedacht, auch Standorte in europäischen Nachbarländern könnten entstehen. Parallel arbeiten die Entwickler an weiteren Verfahren, um andere Verbundstoffe zu trennen, wie Auto-Sicherheitsscheiben mit Kunststofffolien oder Alu-Kunststoff-Tüten. Sachsen-Anhalt bleibt dabei die Heimat für Saperatec. „Wir sind hier angekommen“, sagt Hornung. „Wir haben ein tolles Team von Menschen mit Erfahrung gefunden, bekommen viel Unterstützung von Stadt und Land und wissen, wen wir anrufen können.“

Wohlfühl-Heimat Dessau

Der Münchner genießt das Leben in der Kulturstadt an der Mulde. „Dessau ist für mich ein Hidden Champion“, sagt der studierte Luft- und Raumfahrttechniker. Er hat in seiner Karriere in den USA einen Managementabschluss absolviert und jahrelange internationale Erfahrung als Gründerberater unter anderem in Singapur gesammelt hat. Doch Sachsen-Anhalt ist seine neue, zweite Heimat geworden. „Die Parks, das Gartenreich, die Bauhaus-Kultur, die Mulde-Ufer zum Joggen – es ist alles da, was man zum Wohlfühlen braucht.“

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