Herr Rebmann, die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau im Schloss Georgium ist eines der bedeutendsten Museen in Sachsen-Anhalt. Was macht die Galerie so besonders?

Es ist vor allem die Auswahl der hochkarätigen Werke, welche in einem exzellenten historischen Ambiente präsentiert werden. Die Gemäldegalerie ist zwar noch nicht so alt, sie ist ja erst 1927 gegründet worden, doch bei der Gründung sind verschiedene ältere Sammlungen aus Dessau und aus der Region Anhalt zusammengeführt worden, darunter diverse fürstliche Sammlungen mit ihren Schätzen. Auch Künstler, die in Anhalt tätig waren oder die aus der Region stammten, sind gut vertreten. Als Besucherin oder Besucher kann man bei uns eintauchen in die Kulturgeschichte der Region. Das Schloss Georgium ist ein Schatzhaus. Viele Kunstwerke in der Sammlung stammen aus den Schlössern des UNESCO-Weltkulturerbes Gartenreich Dessau-Wörlitz, zu dem auch das Schloss Georgium mit seinem Park gehört. Wir sprechen deshalb gern vom „Kunstmuseum im Gartenreich“.

Seit dem Frühjahr 2012 war die Dauerausstellung wegen einer umfassenden Sanierung des Schlosses geschlossen. Seit Ende 2023 ist die die Sammlung den Besucherinnen und Besucher wieder zugänglich. Was hat sich an den Räumlichkeiten der Galerie verändert?

Es sind entscheidende Änderungen vorgenommen worden. Ziel dieser grundsätzlichen Sanierung war es ja, auch in dem historischen Gebäude den heutigen Ansprüchen an ein modernes Kunstmuseum zu entsprechen. Nehmen wir das Stichwort Barrierearmut. Zwar ist das Haus nicht vollständig barrierefrei, aber immerhin sind inzwischen alle Ausstellungsebenen mit einem Fahrstuhl erreichbar. Und auch der Zugang zum Gebäude selbst ist schwellenfrei. Die Präsentation der Kunstwerke wurde modernisiert: die Art der Beleuchtung, der Beschriftung und nicht zuletzt der Sicherung der Gemälde.

Mit der Verlagerung und Vergrößerung des Kassenraums und der sanitären Einrichtungen wurde die Aufenthaltsqualität wesentlich erhöht. Und trotzdem steht für die Präsentation der Kunstwerke nun mehr Platz zur Verfügung. Frühere Depot- und Lagerräume wurden im Rahmen der Sanierung zugänglich gemacht. Es können jetzt also mehr Werke gezeigt werden als früher. Alle diese baulichen Maßnahmen wurden mit großem Augenmaß vorgenommen, so dass die historische Bausubstanz dabei nicht beeinträchtigt wurde. Denn das Museum stellt nicht nur Kunstwerke aus, sondern befindet sich auch in einem solchen. Das Schloss Georgium ist ein wichtiges Baudenkmal des Gartenreichs Dessau-Wörlitz. Viele seiner baulichen Details wie zum Beispiel die fantastischen Stuckdecken kommen nun besser zur Geltung.

Echtzeit - Online Magazin - „Das Schloss Georgium ist ein Schatzhaus“